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Unsere neue Terminvergabe

Und dann hat sich da noch ein Kater in unser Herz geschlichen. Ich habe ihn frühmorgens, durchnässt, frierend und augenscheinlich frustriert und einsam, auf der uns gegenüber liegenden Straßenseite entdeckt. „Du hast bestimmt Hunger“, lade ich ihn ein mitzukommen. Später erfahren wir mehr über ihn: in Unsleben aufgewachsen, war er, stur und unbestechlich, nach dem Umzug seiner Besitzer dreimal aus dem sechs Kilometer entfernten Mellrichstadt nach Unsleben wieder zurück-, besser heimgelaufen, um sein einmal so hart erkämpftes Revier zu sichern. Die Besitzer haben es dann mit ihm aufgegeben. Soll er doch bleiben wo er will.



Als Oliver Kahn, früherer Bayern- und Nationaltorwart, gefragt wurde, was die Mannschaft nun im Rückspiel bräuchte, um nach dem verlorenen Hinspiel doch noch in die nächste Runde der Champions-League einzuziehen, sagte er dem verdutzten Reporter im Deutschen Fernsehen zur besten Sendezeit: „Wir brauchen Eier.“ Der Kater, hatte seine Eier noch - und so trat er auch auf: breitbeinig, selbstbewusst, sich in Bewunderung sonnend. Eben wie Oliver Kahn, sein Namensgeber.


„Ich habe in meinem Leben so viele Kater kastriert, Kahn lasse ich so wie er ist“, zeigte ich mich anfangs überzeugt. Mittlerer Weile habe ich ihn doch kastriert, da er in der Wohnung zu markieren begonnen hatte.


Morgens bekommt Kahn nach einer aufregenden Nacht im Freien sein Futter. Tagsüber ist er in der Praxis, wechselt zwischen den Schlafplätzen auf seiner Matte an der Heizung, dabei alle viere weit von sich streckend oder auf unserem Terminkalender, die Anmeldung blockierend oder mit der Computermaus spielend. Da liegt er dann auf dem Rücken, alle viere von sich gestreckt. In das Fell einer Wildkatze gepackter und von vielen bewunderter Lebensgenuss.


Kahn tut gut, weil er zeigt, wie Loslassen und Genießen geht. Ach ja, Bessie und Kahn habe n sich lieb.



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